Hirn oder Hoden?

Das ist hier die Frage!

Für Fledermäuse gilt: Partnerwechsel erfordert viel Samen. Wer dafür etwas im Kopf hat, braucht weniger Bestückung. Wer sich schlecht ausgestattet fühlt, dürfte sich in Zukunft auf verhältnismäßig viel graue Masse berufen können.
Denn zumindest bei Fledermäusen gilt laut einer Studie die Regel: Je kleiner die Geschlechtsorgane, desto größer das Gehirn. Bei manchen Arten nahm der Hoden sogar fast ein Zehntel des gesamten Körpergewichts ein, stellten Biologen der New Yorker Syracuse Universität fest. Das entspräche bei einem 80 Kilo schweren Mann einer Ausstattung von fast 8 Kilo – nur die Keimdrüsen wohlgemerkt.Wie bereits angedeutet geht das aber auf Kosten des Gehirns. Da sowohl Hirnmasse als auch Keimdrüsen relativ Energie-aufwendiges Gewebe sind, so Studienleiter Scott Pitnick, konzentriert sich die Natur auf eines von beiden. So nahmen bei anderen der über 300 untersuchten Fledermausarten die Hoden nur 0,1 Prozent des Körpergewichts ein, entsprechend größer war das Gehirn.Weniger Partner = mehr Hirn Ursache dafür sei das Paarungsverhalten. Arten mit großen Fortpflanzungsorganen wechselten ihre Partner relativ häufig, benötigten daher viel Sperma und sicherten sich dadurch die Nachkommenschaft. Die weniger gut bestückten Flugsäuger lebten hingegen relativ monogam. Ihre größere Hirnmasse nutzten sie dafür, Kuckucks-Missgeschicke zu vermeiden, vermutet Pitnick.

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