Askese
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Der Ausgangspunkt der Askese besteht in der Annahme, dass eine disziplinierte Lebensweise nicht ohne die Beherrschung der eigenen Gedanken und Triebe möglich ist. Aus diesem Grunde verzichtet ein Asket freiwillig auf bestimmte Annehmlichkeiten und Genüsse, die er und als nicht vereinbar mit seinem Lebensideal betrachtet. Hierzu zählt in den meisten Fällen der Verzicht auf bestimmte Genussmittel sowie auf Sexualität. Dies wird ergänzt durch Übungen zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung. In manchen Fällen beinhaltet dies ebenfalls Übungen im Ertragen von Schmerzen. Heute wird der Begriff Askese jedoch zumeist alleine auf den Aspekt einer freiwilligen sexuellen Enthaltsamkeit eingeengt, die zum Erreichen eines höheren Ziels praktiziert wird.
Die ältesten Berichte von asketischen Praktiken stammen aus dem alten Indien. So spielt bereits in den in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. abgefassten Upanischaden der "tapas" (Sanskrit für "Hitze" oder "Glut") für Askese eine wichtige Rolle. Dieser bezeichnet eine innere Glut, die der Asket mittels seiner Übungen erzeugt und welche ihm eine außergewöhnliche Macht verleiht. Auch die Aspekte der Weltablehnung und des Anstrebens einer Befreiung von der materiellen Welt gehören zu dem Kernbestandteil der altindischen Askese-Konzepte. Asketen werden in der hinduistischen Gesellschaft traditionell hoch respektiert und zahlreiche indische Weise haben wenigstens eine Zeit lang als Asketen gelebt. Ihr aller Gott ist Shiva.
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