Bordell

Das Wort Bordell leitet sich vom französischen Begriff "Bordel" ab, welcher mit "Bretterbude" übersetzt werden kann und auf die in vergangenen Zeiten eher schlicht gehaltenen Einrichtungen verweist. Bekannte Synonyme sind Freudenhaus oder Etablissement (umgangssprachlich und teils abwertend auch Hurenhaus oder Puff).
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Prostitution in Bordellen sind in verschiedenen Ländern stark unterschiedlich. Insgesamt ist gewerbsmäßige Prostitution in den meisten Ländern der Welt verboten, wobei in der Praxis vielfach keine aktive Durchsetzung der Rechtslage geschieht (beispielsweise Thailand, Kambodscha, Japan oder Italien). Zu den wenigen Ländern, in denen gewerbsmäßige Prostitution in Bordellen erlaubt ist, gehören Österreich, Deutschland, die Niederlande, die Schweiz und die Türkei.
Selbst in Ländern mit legalen Bordellen gibt es jedoch mehr oder minder strenge staatliche Rahmenbedingungen, unter denen der Bordellbetrieb sich in gesetzlichem Rahmen befindet. Diese Regelungen beinhalten häufig ein Verbot der wirtschaftlichen Abhängigkeit der Prostituierten oder des Prostituierten vom Betreiber des Bordells, Zwangsprostitution oder bestimmter Sexpraktiken (beispielsweise ohne Kondom). Auch eine Registrierungspflicht, Altersgrenzen und bestimmte zeitliche und örtliche Regelungen sind üblich. In Deutschland ist seit 2016 beispielsweise das Bereitstellen von Flatrate-Angeboten mit Pauschalpreis in Bordellen illegal.
Bordelle und gewerbsmäßige Prostitution lassen sich in nahezu allen Kulturen und Phasen der Menschheitsgeschichte nachweisen. Das älteste noch heute erhaltene Bordell ist das Lupanar in der antiken Ausgrabungsstätte Pompeji, das mit separaten Räumlichkeiten zur Verrichtung der sexuellen Dienstleistungen ausgestattet ist und dessen üppige und eindeutig verruchten Wandmalereien Zeugnis von den angebotenen Diensten ablegen.
In der Geschichte gab es neben gewerbsmäßiger Prostitution auch religiöse Ausprägungen, etwa die sogenannten Tempelhuren, die ihren Dienst in Kultstätten, Schreinen und Tempeln anboten. Sie kamen in einigen Hinduströmungen und dem griechisch-römischen Heidentum vor und nahmen teilweise recht zentrale Stellungen in der religiösen Praxis ein.
