Voyeurismus ist im Kommen

Wissenschafter in Kanada haben sich dem Thema Voyeurismus verschrieben und versuchen, den Motivationen der Menschen auf den Grund zu gehen, die es Lust steigernd finden, Frauen oder Männern beim Entkleiden zuzusehen oder sie zum Beispiel durch ein Fenster beim Geschlechtsverkehr zu beobachten. Sie führten auch Umfragen in der Bevölkerung durch, die ein erstaunliches Ergebnis brachten. So erkundigten sie sich unter anderem, ob die Befragten fremden Personen beim Ausziehen oder bei sexuellen Handlungen zusehen würden, wenn sich ihnen die Gelegenheit böte.


Siebzig Prozent der Männer hätten keine Scheu, als Spanner zu agieren, und auch vierzig Prozent der Frauen würden ohne Gewissensbisse einen bzw. mehrere Blicke riskieren. Auch die Gefahr, beim Spannen erwischt zu werden, schreckt die meisten nicht ab. Der Prozentsatz ändert sich sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern nur geringfügig. Sechzig Prozent der Männer und fünfunddreißig Prozent der Frauen würden trotz des Risikos ihren Beobachtungsposten nicht verlassen. Für viele Voyeure handelt es sich hierbei ja gerade um den Kick, der ihre von der Norm abweichenden Handlungen bestimmt, denn Voyeurismus ist als krankhafte sexuelle Abweichung definiert und wird auch nicht als Kavaliersdelikt gesehen.


Die Chance, einem Voyeur zum Opfer zu fallen, wird offensichtlich immer größer. Vor allem Umkleidekabinen in Modehäusern scheinen es den Spannern angetan zu haben. Auf die Frage, wie sich Frauen fühlen würden, wenn ein Spanner sie beim Ausziehen oder in einer anderen intimen Situation beobachten würde, kamen gemischte Reaktionen. Wirklich begeistert wäre wahrscheinlich kein Mitglied des weiblichen Geschlechts, wenn es auch so manche Dame mit Humor nehmen würde.

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