Die Macht
Schlagwort Sadomaso - „Ich bin Dein mit Haut und Haaren“
Die Macht, die Lust durch Leid erschafft
Im Spiel zwischen Macht und Unterwerfung tragen grundsätzlich zwei Aspekte zur Steigerung der Lust des aktiven wie auch des passiven „Partners“ bei: einerseits die physische, andererseits die psychische Komponente, der, wie kaum sonstso im breit gefächerten Spektrum menschlicher Sexualaktivitäten, eine besonders tragende Rolle zukommt.
Dominanz und Unterwerfung
Im psychischen Bereich liegt der besondere Reiz des Passiven darin, sich aus der realen Welt, den tagtäglichen Anforderungen und Verpflichtungen auszuklinken, sich hinzugeben, zu gehorchen, sich ganz der Verantwortung eines anderen Menschen zu überlassen. Der Aktive wiederum geniesst die Macht, über den Passiven ganz nach seinem Gutdünken bestimmen und verfügen zu können, ohne diese Macht immer und überall ausspielen zu müssen. Allein die Vorstellung, „dass man die Macht hätte, wenn man denn nur wollte“, löst bei den meisten Aktiven den „Kick im Kopf“ aus, natürlich ohne dabei gleich in einen verantwortungslosen Machtrausch zu verfallen. Dieses gezielt ungleiche Machtverhältnis, die beinahe klischeehafte Beziehung zwischen Herr/in und Sklave/in wird oftmals durch besitzanzeigende Kennzeichen nach außen ganz offen zur Schau getragen, wie etwa Halsbänder, Armreifen, Amulette, Piercings oder auch Tätowierungen.
Bei bei meisten Paaren, die dieser besonderen Form der Erotik ihren Reiz abgewinnen können, beschränken sich diese Machtspiele auf sogenannte „Sessions“, wohingegen man im Alltag ein vollkommen ebenbürtiges, gleichberechtigtes, ausgeglichenes und „normales“ Beziehungsverhältnis pflegt. Doch manche Paare gehen einen Schritt weiter, leben in einer 24/7-Beziehung. Das selbst gewählte Machtungleichgewicht wird also bewusst auch in den nicht sexuellen Alltag übernommen. Und einigen, wenigen Paaren ist selbst dies noch nicht genug - TPE (englisch: total power exchange) - zu deutsch „totale Machtabgabe“ - ist die wohl extremste Beziehungsform unter den Anhängern der strengen Erotik.
Sadomasochismus
Unter dem Oberbegriff „Sadomaso“ wird die physische Komponente zusammengefasst. Der Passive erduldet gezielte Schmerzen, durch die hierdurch erzeugten, intensiven Sinneseindrücke schüttet der Körper Hormone (Endorphine) aus, die die sexuelle Erregung ungemein steigern, bei vielen Passiven sogar eine Art trance-ähnlichen Zustand bewirken. Hierbei kommen vielerlei Instrumente und Hilfsmittel zum Einsatz, wie etwa Peitschen, Klammern, Elektrostimulationsgeräte, Nadeln, Stachelhandschuhe usw. Selbst banale Alltagsgegenstände können, zugegebenermaßen zweckentfremdet, in diese Spiele vortrefflich eingebunden werden, so zB Wachs, Eiswürfel, Kochlöffel, Teppichklopfer uam. Der Phantasie, dem Einfallsreichtum und der Kreativität sind dabei nahezu keinerlei Grenzen gesetzt.
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