Die neue Keuschheit
US-Teenager-Star Britney Spears verkündet: "Sex kommt für mich nicht in Frage." Bis zur Ehe will sie Jungfrau bleiben. Damit ist sie ein Vorbild für Teenager in aller Welt.
Denn schon seit Mitte der 90er Jahre steht die Keuschheit bei ihnen wieder hoch im Kurs. "Wahre Liebe wartet" heißt die Aktion, der Lotti sich mit ihrem Bruder Ronald angeschlossen hat. Die Bewegung stammt aus den USA und sie wächst - auch in Deutschland. Die Anhänger werben mit bunten Prospekten und predigen Enthaltsamkeit. Seit der Gründung vor elf Jahren wurde die Aktion von vielen belächelt, doch der Trend hält sich. Weltweit haben sich Hunderttausende mit ihrer Unterschrift zur Abstinenz verpflichtet.
Was in den Medien heiß angepriesen wird, lässt heute nicht nur Jugendliche kalt. Während einige bewusst verzichten, klagen immer mehr Menschen über eine neue Art der Lustlosigkeit. Die Sexualforscher beobachten: Obwohl die mediale Flut der Reize ständig wächst, nimmt die Lust am Sex deutlich ab. Die allgegenwärtige Sexualisierung führt dazu, dass wir gelassener mit sexuellen Reizen umgehen. Noch in den 60er und 70er Jahren wurde die Sexualität als Medium der Befreiung gefeiert, als Mittel des Rauschs und der Ekstase. Doch heute beweisen internationale Umfragen:
Jeder zweite Erwachsene tut es nicht mal einmal pro Woche. Nicht nur Frauen, auch den Männern vergeht neuerdings die Lust. Die Lustlosigkeit wird zur neuen Volkskrankheit und das zuzugeben, ist auch für Männer keine Schande mehr. In Zukunft, so die Prognose der Sexualforscher, leiden Mann und Frau Seite an Seite. Denn was sich im Bett wirklich abspielt, ist von unserem Ideal eines erfüllten Liebeslebens weit entfernt.
Unser Traumbild vom Sex lebt von Medienphantasien und ist überfrachtet mit Erwartungen. An diesen Ansprüchen scheitern wir im gemeinsamen Alltag und gerade langfristige Beziehungen werden zum Härtetest für die Libido. Doch die Lösung ist in Sicht - die Liebe der Zukunft baut auf andere Werte. Die festen Beziehungen werden vom Zwang zur Leidenschaft befreit. Das deutet sich zum Beispiel daran an, dass die Sexualität stärker aus der Partnerschaft ausgelagert wird.
Lieben wir nur noch uns selbst?
Die Loveparade macht schon heute vor, wie die Liebesforscher unsere Zukunft sehen: Self-Sex - die Inszenierung der eigenen Person als ultimativen Höhepunkt. Nahezu endlos lässt sich das Lustempfinden so steigern, und der Orgasmus ist längst nicht mehr das Ziel der Sinnesreise. Das Spiel mit der Erregung, the Sexiness of Desire, ist eigentlich etwas, das tendenziell in den Vordergrund rückt und die Orgasmusfixierung in den Hintergrund.
Am besten funktioniert das Spiel mit der Begierde in frei erfundenen Phantasiewelten. Doch ob der Cybersex wirklich eine große Zukunft hat, darüber sind sich die Sex-Wissenschaftler nicht einig. Schon heute verlieren sich einige bei der virtuellen Liebe in den Untiefen des Internets. Und längst funktioniert nicht nur die Lust, sondern auch die Fortpflanzung ganz ohne Körperkontakt.
Doch eines ist sicher:
Auch in den Zeiten von Genlabor und Internet wird es weiterhin Liebe geben, auch wenn der Sex dabei höchstens an zweiter Stelle steht. Wir sind auf der Suche nach neuen Beziehungsformen, die große Leidenschaft zu zweit ist Vergangenheit, so lautet die Prognose. Und damit liegen die Jünger der "Neuen Keuschheit" voll im Trend.
Was in den Medien heiß angepriesen wird, lässt heute nicht nur Jugendliche kalt. Während einige bewusst verzichten, klagen immer mehr Menschen über eine neue Art der Lustlosigkeit. Die Sexualforscher beobachten: Obwohl die mediale Flut der Reize ständig wächst, nimmt die Lust am Sex deutlich ab. Die allgegenwärtige Sexualisierung führt dazu, dass wir gelassener mit sexuellen Reizen umgehen. Noch in den 60er und 70er Jahren wurde die Sexualität als Medium der Befreiung gefeiert, als Mittel des Rauschs und der Ekstase. Doch heute beweisen internationale Umfragen:
Jeder zweite Erwachsene tut es nicht mal einmal pro Woche. Nicht nur Frauen, auch den Männern vergeht neuerdings die Lust. Die Lustlosigkeit wird zur neuen Volkskrankheit und das zuzugeben, ist auch für Männer keine Schande mehr. In Zukunft, so die Prognose der Sexualforscher, leiden Mann und Frau Seite an Seite. Denn was sich im Bett wirklich abspielt, ist von unserem Ideal eines erfüllten Liebeslebens weit entfernt.
Unser Traumbild vom Sex lebt von Medienphantasien und ist überfrachtet mit Erwartungen. An diesen Ansprüchen scheitern wir im gemeinsamen Alltag und gerade langfristige Beziehungen werden zum Härtetest für die Libido. Doch die Lösung ist in Sicht - die Liebe der Zukunft baut auf andere Werte. Die festen Beziehungen werden vom Zwang zur Leidenschaft befreit. Das deutet sich zum Beispiel daran an, dass die Sexualität stärker aus der Partnerschaft ausgelagert wird.
Lieben wir nur noch uns selbst?
Die Loveparade macht schon heute vor, wie die Liebesforscher unsere Zukunft sehen: Self-Sex - die Inszenierung der eigenen Person als ultimativen Höhepunkt. Nahezu endlos lässt sich das Lustempfinden so steigern, und der Orgasmus ist längst nicht mehr das Ziel der Sinnesreise. Das Spiel mit der Erregung, the Sexiness of Desire, ist eigentlich etwas, das tendenziell in den Vordergrund rückt und die Orgasmusfixierung in den Hintergrund.
Am besten funktioniert das Spiel mit der Begierde in frei erfundenen Phantasiewelten. Doch ob der Cybersex wirklich eine große Zukunft hat, darüber sind sich die Sex-Wissenschaftler nicht einig. Schon heute verlieren sich einige bei der virtuellen Liebe in den Untiefen des Internets. Und längst funktioniert nicht nur die Lust, sondern auch die Fortpflanzung ganz ohne Körperkontakt.
Doch eines ist sicher:
Auch in den Zeiten von Genlabor und Internet wird es weiterhin Liebe geben, auch wenn der Sex dabei höchstens an zweiter Stelle steht. Wir sind auf der Suche nach neuen Beziehungsformen, die große Leidenschaft zu zweit ist Vergangenheit, so lautet die Prognose. Und damit liegen die Jünger der "Neuen Keuschheit" voll im Trend.