Kräuter & Kräfte
So manchem Kräutlein schrieb man schon vor Jahrhunderten eine liebesfördernde Wirkung zu.
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Borretsch - über seine Liebeskräfte berichtet ein uraltes Kräuterbuch: „Die holdseligen Boragenblumen mögen in Speis und Trank fröhlich genützt werden, denn sie stärken das Herz und Hirn, erwecken verzagte, traurige melancholische Menschen zur Freud und zur Leichtsinnigkeit.“
Dem Bohnenkraut wird nach gleicher Quelle Lust und Begierde weckende Kraft zugeschrieben. Das im Dill enthaltene Öl enthält Kalium, Schwefel und Natrium. Dieses Kraut wird schon in einer ärztlichen Abhandlung aus Ägypten vor 5000 Jahren erwähnt. Ärzte der Antike rühmen den Dill als Heilpflanze und im Kochbuch des Anicius findet er sich als Gewürz. Dill galt auch immer als ein besonderer Glücksbringer.
Kerbel hat einen feinen, frischen etwas süßen einzigartigen Geschmack. Er verfeinert Fische, Eier, Kräuterkäse, Saucen, Suppen, frische Salate und Frühjahrsgemüse. Kapern wirken kräftigend, appetitanregend. Sie verfeinern Gerichte mit salzigen oder öligen Zutaten, Oliven, Fleisch oder Fisch.
Pfeffer stammt aus Amerika und enthält viel Vitamin C, das für schnelle Wiederbelebung sorgt. Seine anregende Wirkung ist seit langem bekannt. Pfeffer ist das Liebesgewürz überhaupt. Chilischoten kommen aus Südamerika und wirken anregend und stärkend. Chilipulver ist Cayennepfeffer, gemischt mit Kümmel, Knoblauch und Majoran. Fenchel wurde von den alten Römern nach Mittel- und Nord-Europa gebracht.
Fenchel wirkt durch sein reichhaltiges Öl im Samen sehr anregend. Im England des 17. Jahrhunderts wurde Fenchel zu Diäten benutzt. Und Plinius empfahl ihn bei 22 verschiedenen Gebrechen. Fenchel steigert Kraft und Mut und verlängert die Jugend. Minze wurde schon in der Antike als anregendes Mittel benutzt. Man rieb die Tische mit frischen Minzeblättern ein, um die Fleischeslust anzuregen. Minze stärkt das Herz und heitert das Gemüt auf.
Rosmarin soll nach dem Volksglauben über geheimnisvolle Liebeskräfte verfügen. Die Griechen nannten den Rosmarin Blume des Olymps, die Römer schmückten damit ihre Götterbilder, und bei den Germanen steht Rosmarin für Freya, Göttin der Schönheit, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Thymian ist eines der wichtigsten Kräuter in der Liebesküche. Aus ihm bezieht man erneute Kraft und Energie zum Durchhalten. Thymian gilt als reinrassiges Aphrodisiakum.