Wenn´s eng wird
Fast alle Jungen kommen mit einer Vorhautverengung auf die Welt: Die Haut um Penis und Eichel ist noch verklebt und lässt sich nicht zurückschieben. Spätestens ab dem dritten Lebensjahr sollte sich das allerdings ändern. Ist das nicht der Fall sprechen Ärzte von einer "Phimose". Unbehandelt kann sie im Erwachsenenalter Entzündungen und Schmerzen beim Sex verursachen.
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Woran ist eine Vorhautverengung zu erkennen?
Eine Vorhautverengung kann die Funktion des Penis mehr oder weniger stark beeinträchtigen: Manche Männer haben ihr ganzes Leben überhaupt keine Beschwerden, andere wiederum klagen über Entzündungen, Probleme beim Wasserlassen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
• Eine Beeinträchtigung beim Wasserlassen erkennt man meistens an einem abgeschwächten oder stark verdrehten Harnstrahl. Manchmal "bläst" sich die Vorhaut auch wie ein kleiner Ballon auf. Bei diesen Symptomen ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
• Auch das Liebesspiel kann durch eine Vorhautverengung erheblich gestört werden: Bei einer vollständigen Phimose lässt sich die Vorhaut beim erigierten Penis überhaupt nicht zurückschieben. Bei einer so genannten unvollständigen Phimose wird der Penis zwar steif, das anschließende Zurückziehen der Vorhaut bereitet den Männern aber große Schmerzen. Die Vorhaut kann nicht wieder zurückgezogen werden, bis der Penis erschlafft.
• Bei zu enger Vorhaut kann es außerdem beim Sex passieren, dass die zurückgestreifte Vorhaut hinter der Penisspitze einen Schnürring bildet, den "spanischen Kragen" (Paraphimose). Die Schnürringbildung hat eine schmerzhafte Schwellung von Eichel und Vorhaut zur Folge, insbesondere bei der Erektion. Die Eichel ist auf Grund einer Mangelversorgung des Gewebes mit Blut meist blaurot verfärbt. Die Paraphimose muss schnell behandelt werden, da Gewebe absterben kann und sich anschließend Narben bilden können.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Vorhautverengung zu behandeln:
Kortisoncreme: Sechs Wochen lang wird dreimal täglich die Spitze des Penis eingecremt. Der Hausarzt kann diese Behandlung durchführen. Die Vorhaut soll so weit wie möglich ohne Gewalt zurückgeschoben werden, danach wird die Creme aufgetragen. Bleibt diese Behandlung ohne Erfolg, kann noch eine Operation helfen.
Phimose-Operation: Diese Operation nennen Ärzte auch Beschneidung oder Zirkumzision. Sie erfolgt unter lokaler Betäubung. In einigen Ländern lassen sich Jungen und Männer aus rituellen Gründen beschneiden. Die Vorhaut wird dabei entweder ganz oder teilweise entfernt.
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