Ist es wirklich Sexsucht?
Sehr geehrter Herr Dr. Pfau!
Ich bin 42 Jahre alt, ledig und verbringe die meiste Freizeit in Swingerclubs oder sonstigen erotischen Einrichtungen!
Ich swinge seit bereits 20 Jahren und habe mich eigentlich noch nie gefragt, warum ich keine Partnerin habe. Meine Beziehungen waren nie von langer Dauer, bisher habe ich die richtige Frau für mich noch nicht gefunden! Jedoch hatte ich vor Kurzem ein Gespräch mit meiner Ex-Freundin, die mir schonend beibringen wollte, ich sei vermutlich sexsüchtig und deshalb nicht im Stande, eine längerfristige Beziehung zu führen.
Ich mache mir viele Gedanken darüber und frage mich ständig, wie man feststellen kann, ob man wirklich süchtig ist? Ich liebe es, von Frauen verführt zu werden, es kickt mich auch, eine Frau so richtig scharf zu machen, aber ist das gleich Sucht?
Wenn ich tatsächlich sexsüchtig sein sollte, wie kann ich davon wegkommen? Muss man in einem solchen Fall wirklich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen oder kann man das ohne Psychiater ebenso schaffen? Vielleicht könnten Sie mir hierbei ein Stückchen weiter helfen?
Hallo!
Vielen Dank für Ihre Email. Ihre Ex-Freundin hat natürlich Recht. Man ist dann sexsüchtig, wenn die Häufigkeit von okkasionellen Sexualkontakten und der Drang zum Partnerwechsel der Anbahnung einer Beziehung im Wege steht.
Dieser Umstand scheint bei Ihnen sehr wohl zu bestehen. Man kann davon ausgehen, dass eine langfristige Beziehung für das Lebensglück wesentlich bedeutsamer ist, als der Besuch von Swingerclubs.
Daher sollten Sie unbedingt Ihre sexuellen Gepflogenheiten überdenken. Natürlich wäre es möglich, dass Sie ohne die Beratung eines Sexualmediziners oder -therapeuten zum richtigen Wege finden, meistens gelingt dies aber nicht.
Ich rate Ihnen daher, sich einem Sexualmediziner anzuvertrauen.
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Georg Pfau
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