Teil 5: Dringend gesucht!
Schönheit, sicheres Auftreten, Charme, innere Werte – worauf achten Männer und Frauen wirklich, wenn sie nach zukünftigen Partnern Ausschau halten? Trotz langen Jahren der Forschung hat die Wissenschaft bisher erst einen Teil des Rätsels enthüllt. 6magazin nennt die wichtigsten Fakten.
Attraktivität ist sicher von Vorteil, aber keineswegs eine Erfolgsgarantie im Flirtspiel. Weshalb wären sonst viele Gutaussehende allein und manch graue Maus glücklich verheiratet? Legt man Männern zwanzig Fotos von Frauen vor und bittet sie, die attraktivste herauszusuchen, so werden fast alle auf dieselben zwei oder drei Traumwesen tippen. Umgekehrt findet man auch bei Frauen mit der gleichen Methode eine hohe Übereinstimmung, wie ein attraktiver Mann aussieht. Schauen Sie jetzt aber genauer hin, mit welchen Männern beziehungsweise Frauen die Versuchspersonen in ihrem Leben eine Partnerschaft eingegangen sind, so werden Sie finden, dass den Personen an ihrer Seite meist dieses attraktive Äußere fehlt.
Sicher, wer selbst nicht gerade wie ein Adonis oder eine Venus aussieht, wird es schwer haben, ein Wesen mit Idealmaßen für sich zu begeistern. Aber fast jeder kennt selbst Leute in seiner Umgebung, die einen recht attraktiven Partner zugunsten eines äußerlich weniger anziehenden Wesens "umgetauscht" haben. Worauf achten wir also wirklich, wenn wir nach Männern und Frauen Ausschau halten, die "in Frage kommen"?
Eine erste Antwort gibt bereits das gerade beschriebene Experiment mit den Fotos. Die schönsten Männer und Frauen sind die mit den ebenmäßigsten, das heißt durchschnittlichsten Gesichtern. Durchschnitt ist aber nicht nur schön, sondern wird auch am schnellsten wieder vergessen. Nur was aus dem Rahmen fällt, bleibt wegen seiner Abweichung vom Gewohnten und Vertrauten im Gedächtnis haften. Ebenso verhält es sich mit der Aufmerksamkeit. Stellen Sie zwischen fünf schöne, elegante Personen fünf richtig hässliche Individuen mit monströsen Gesichtszügen und greller, schräger Kleidung, so wird der Blick der Betrachter zuerst von den auffälligen Abweichungen angezogen.
Bloße Schönheit hat eine Tendenz zur Unauffälligkeit. Und das kann in unserer Zeit, wo es ein Erfolgskriterium geworden ist, um jeden Preis Aufmerksamkeit zu erregen, um aus der Masse herauszuragen, zum Nachteil werden. Die Modelszene beweist es zur Genüge. In immer schnellerem Tempo verschleißen sich die kaum von einander unterscheidbaren Gesichter und dünnen Figuren. Nur die wenigen, die es schaffen wegen individueller Besonderheiten im Gedächtnis zu bleiben, haben eine Chance auf eine längere Karriere.
Also Auffälligkeit um jeden Preis? So einfach ist es leider nicht. Es kommt nämlich darauf an, ob die Betrachter die auffälligen Besonderheiten als positiv oder negativ, als sympathisch oder unsympathisch wahrnehmen. Niemand kann allen gefallen, sondern nur denen, die auf ihr Äußeres positiv ansprechen. Es gibt viele Leute, die Harald Schmidt oder Verona Feldbusch gern näher kennen lernen würden – aber mindestens ebenso viele, die beide für affektiert und albern halten.
Die Unterschiede in der Beurteilung hängen von unserem inneren Wertesystem ab. Und das ist das Resultat einer lebenslangen Entwicklung.
Unter anderem enthält es folgende Beurteilungskriterien fremder Personen:
1. Wichtige Bezugspersonen, die uns entscheidende Impulse in der Kindheit gaben, oder uns maßlos enttäuschten und betrogen. Neue Bekanntschaften, die uns in ihrem Aussehen oder Verhalten an diese Bezugspersonen erinnern, beurteilen wir spontan in ähnlicher Weise. Die Folge: Wir suchen oft Partner, die unseren Eltern oder unserer ersten Liebe ähneln – oder ihr genaues Gegenteil zu sein scheinen.
2. Wir suchen bei andern nach einer positiven Ergänzung unserer schlechten Eigenschaften. Bin ich eher chaotisch, beeindrucken mich Leute, die ihr Leben perfekt organisieren können. Bin ich eher träge, beeindrucken mich nimmermüde Energiebündel. Solche Begegnungen unterschiedlicher Charaktere bringen oft starke Leidenschaften hervor. Aber wegen der Verschiedenheit übersteht die Liebe meist nicht die Mühen des Alltags.
3. Worauf wir im Leben Wert legen, entscheidet mit darüber, nach welchen Eigenschaften wir bei andern suchen. Das ist ein Hauptgrund, warum wir uns oft an sehr schöne Personen des andern Geschlechtes nicht heranwagen. Sie verunsichern uns. Wir neigen dazu, lieber jemanden anzusprechen und zu erobern, der uns ähnlich ist. Und zwar in jeder Hinsicht. Die meisten stabilen Partnerschaften bestehen zwischen zwei Menschen, die etwa gleich groß, gleich attraktiv, von ähnlicher sozialer Herkunft und Intelligenz sind, ähnliche Berufe, Hobbys und Zukunftsvorstellungen haben. Insbesondere Eigenschaften, die wir an uns selbst gut finden, möchten wir auch beim Partner wieder finden. Wie checken wir nun ab, ob der andere für uns in Frage kommt? Nach neueren Forschungsergebnissen verläuft der Prozess in mehreren Stufen.
Sicher, wer selbst nicht gerade wie ein Adonis oder eine Venus aussieht, wird es schwer haben, ein Wesen mit Idealmaßen für sich zu begeistern. Aber fast jeder kennt selbst Leute in seiner Umgebung, die einen recht attraktiven Partner zugunsten eines äußerlich weniger anziehenden Wesens "umgetauscht" haben. Worauf achten wir also wirklich, wenn wir nach Männern und Frauen Ausschau halten, die "in Frage kommen"?
Eine erste Antwort gibt bereits das gerade beschriebene Experiment mit den Fotos. Die schönsten Männer und Frauen sind die mit den ebenmäßigsten, das heißt durchschnittlichsten Gesichtern. Durchschnitt ist aber nicht nur schön, sondern wird auch am schnellsten wieder vergessen. Nur was aus dem Rahmen fällt, bleibt wegen seiner Abweichung vom Gewohnten und Vertrauten im Gedächtnis haften. Ebenso verhält es sich mit der Aufmerksamkeit. Stellen Sie zwischen fünf schöne, elegante Personen fünf richtig hässliche Individuen mit monströsen Gesichtszügen und greller, schräger Kleidung, so wird der Blick der Betrachter zuerst von den auffälligen Abweichungen angezogen.
Bloße Schönheit hat eine Tendenz zur Unauffälligkeit. Und das kann in unserer Zeit, wo es ein Erfolgskriterium geworden ist, um jeden Preis Aufmerksamkeit zu erregen, um aus der Masse herauszuragen, zum Nachteil werden. Die Modelszene beweist es zur Genüge. In immer schnellerem Tempo verschleißen sich die kaum von einander unterscheidbaren Gesichter und dünnen Figuren. Nur die wenigen, die es schaffen wegen individueller Besonderheiten im Gedächtnis zu bleiben, haben eine Chance auf eine längere Karriere.
Also Auffälligkeit um jeden Preis? So einfach ist es leider nicht. Es kommt nämlich darauf an, ob die Betrachter die auffälligen Besonderheiten als positiv oder negativ, als sympathisch oder unsympathisch wahrnehmen. Niemand kann allen gefallen, sondern nur denen, die auf ihr Äußeres positiv ansprechen. Es gibt viele Leute, die Harald Schmidt oder Verona Feldbusch gern näher kennen lernen würden – aber mindestens ebenso viele, die beide für affektiert und albern halten.
Die Unterschiede in der Beurteilung hängen von unserem inneren Wertesystem ab. Und das ist das Resultat einer lebenslangen Entwicklung.
Unter anderem enthält es folgende Beurteilungskriterien fremder Personen:
1. Wichtige Bezugspersonen, die uns entscheidende Impulse in der Kindheit gaben, oder uns maßlos enttäuschten und betrogen. Neue Bekanntschaften, die uns in ihrem Aussehen oder Verhalten an diese Bezugspersonen erinnern, beurteilen wir spontan in ähnlicher Weise. Die Folge: Wir suchen oft Partner, die unseren Eltern oder unserer ersten Liebe ähneln – oder ihr genaues Gegenteil zu sein scheinen.
2. Wir suchen bei andern nach einer positiven Ergänzung unserer schlechten Eigenschaften. Bin ich eher chaotisch, beeindrucken mich Leute, die ihr Leben perfekt organisieren können. Bin ich eher träge, beeindrucken mich nimmermüde Energiebündel. Solche Begegnungen unterschiedlicher Charaktere bringen oft starke Leidenschaften hervor. Aber wegen der Verschiedenheit übersteht die Liebe meist nicht die Mühen des Alltags.
3. Worauf wir im Leben Wert legen, entscheidet mit darüber, nach welchen Eigenschaften wir bei andern suchen. Das ist ein Hauptgrund, warum wir uns oft an sehr schöne Personen des andern Geschlechtes nicht heranwagen. Sie verunsichern uns. Wir neigen dazu, lieber jemanden anzusprechen und zu erobern, der uns ähnlich ist. Und zwar in jeder Hinsicht. Die meisten stabilen Partnerschaften bestehen zwischen zwei Menschen, die etwa gleich groß, gleich attraktiv, von ähnlicher sozialer Herkunft und Intelligenz sind, ähnliche Berufe, Hobbys und Zukunftsvorstellungen haben. Insbesondere Eigenschaften, die wir an uns selbst gut finden, möchten wir auch beim Partner wieder finden. Wie checken wir nun ab, ob der andere für uns in Frage kommt? Nach neueren Forschungsergebnissen verläuft der Prozess in mehreren Stufen.
Stufe Eins
In weniger als drei Sekunden sortieren wir gedanklich die Menschen unserer Umgebung – zum Beispiel auf einer Party, auf der wir niemanden kennen außer dem Gastgebern – nach:• Auffällig und sympathisch
• Auffällig und unsympathisch
• Unauffällig und uninteressant.
Wenn Sie einen Flirt riskieren wollen, werden Sie sich jemanden aus der ersten Gruppe aussuchen. Als sympathisch und erotisch eingeschätzte Männer haben überdurchschnittlich häufig folgende Eigenschaften:
• Überdurchschnittliche Körpergröße (über 1,80 m)
• Aufrechte, lockere Körperhaltung
• Vitalität (lockere, sichere Bewegungen; wacher, neugieriger Blick)
• Lächeln
• Kleidung, die einen höheren sozialen Status andeutet (sportlicher Anzug)
• Gepflegtes Äußeres
• Sichere Gesten und Blickkontakt.
Männer achten bei Frauen auf ähnliche Signale:
• Nicht zu schlanke Figur, deren Reiz durch passende Kleidung und Schmuck nur teilweise enthüllt wird. Andeutung ist Trumpf.
• Blickkontakt und Lächeln
• Sanfte, fließende Bewegungen und Gesten
• Mischung aus selbstbewusstem Auftreten und Hilfsbedürftigkeit.
Stufe Zwei
Zu über neunzig Prozent lassen wir Personen mit erotischer Ausstrahlung an uns vorüberziehen, ohne sie je kennen zu lernen. Nur bei besonderen Gelegenheiten starten wir einen Flirt. Das Spiel der Blicke dient dazu festzustellen, ob das erotische Interesse auf Gegenseitigkeit beruht. Es beginnt mit einem Blick von etwas mehr als drei Sekunden, der Interesse signalisiert. Meist geht der erste Blick von der Frau aus. Nach spätestens vier Sekunden wendet sie die Augen wieder ab. Hat der Mann den Blick registriert, wird er sie nun anschauen und anlächeln. Daraufhin schaut sie ihn wieder an, er schaut zur Seite, dann wieder hin - und so weiter. Dieser stumme Flirt dauert etwa eine halbe Minute.Stufe Drei
War der Blickwechsel ermutigend, muss einer von beiden das Gespräch eröffnen. Sonst wird einer von beiden nach der halben Minute – in der Regel wieder die Frau – den stummen Dialog der Augen einstellen. Trotz aller Emanzipation fällt meistens dem Mann die Initiative zu. Nur höchst selten erklärt er im ersten Satz, dass er sie sympathisch findet und sie näher kennen lernen möchte – ein Geständnis, zu dem einer Fremden gegenüber viel Mut gehört (und von ihrer Seite viel Mut, sich einem Fremden gegenüber daraufhin auf eine Bekanntschaft einzulassen). Viel öfter reden die beiden zunächst über ganz banale Dinge, die sich aus der Situation ergeben – Smalltalk eben.Das heißt, der erste Satz könnte lauten:
• "Woher kennen Sie unseren Gastgeber?" (auf einer Party)
• "Waren Sie schon öfter hier?"
• "Könnte es sein, dass ich Sie hier schon einmal getroffen habe?"
• "Ist das nicht ein scheußliches Wetter?"
• "Wissen Sie, wo hier das nächste Postamt ist?"
Und was die Phantasie sonst noch hergibt.
Der Inhalt ist nicht entscheidend, sondern dass der erste Satz eine Fortsetzung des Gesprächs erlaubt. Im Smalltalk spricht man meist über den Beruf, wichtige persönliche Daten (Name, Alter, Wohnort), Hobbys, Urlaubs- und Zukunftspläne. Die dabei ausgetauschten Informationen sind aber nicht das wichtigste am Gespräch, sondern eher die Art und Weise, wie der andere auf mich eingeht.
Männer und Frauen checken ihr Gegenüber gleichermaßen auf folgende Eigenschaften ab:
• Kann er/sie aufmerksam zuhören?
• Wie groß sind Humor und Toleranz ausgeprägt?
• Wie stark ist sein/ihr Interesse an dem, was ich erzähle?
• Geht der/die andere auf mich ein?
• Wie groß sind unsere Übereinstimmungen? Liegen wir auf einer Wellenlänge?
• Weckt er/sie meine Neugier, mehr von ihm/ihr zu erfahren?
Stufe Vier
Nach etwa fünf bis zehn Minuten ist die Entscheidung gefallen, ob sich eine Fortsetzung der Bekanntschaft lohnt oder nicht. Wenn ja, wird man sich verabreden oder wenigstens Telefonnummern austauschen. Wenn nein, wird sich derjenige, der sich als erstes gegen eine gemeinsame Zukunft entschieden hat, mit einem Vorwand davonmachen – oder wenn er sich nicht traut, eine falsche Telefonnummer nennen.Was tun aber diejenigen, die zur unauffälligen Mehrheit gehören, und immer nur beobachten müssen, wie andere aus ihrer Umgebung angeflirtet werden? Die sich außerdem nicht trauen, den ersten Schritt zu wagen? Für sie ist die Öffentlichkeit, die Begegnung mit Unbekannten, nicht das richtige Terrain. Die repräsentativen Befragungen zeigen, dass die meisten sich am Arbeitsplatz, im Urlaub oder bei gemeinsamen Hobbys (zum Beispiel im Fitnesscenter) kennen lernen. Das heißt, die Liebe auf den ersten Blick ist die Ausnahme, die Liebe auf den zweiten Blick die Regel. Als neue Kontaktfläche dieser Art ist das Chatten im Internet dazugekommen.
Kurz, wenn Ihre Stärke nicht in Ihrer äußeren Wirkung, sondern in Ihren inneren Werten liegt, sollten Sie möglichst vielen in Frage kommenden Menschen des anderen Geschlechts die Möglichkeit geben, nach und nach Ihre inneren Werte kennen zu lernen. Und das geht nur über eine längere Bekanntschaft. In diesem Fall springt der Funke erst spät über, oft erst nach Jahren. Eine Liebe, die auf diesem Weg zustande kommt, schlägt zwar nicht ein wie der Blitz, hält aber oft länger und fester als die rasche, alles verschlingende Leidenschaft.