Abendstrich

Für den Begriff Strich gibt es verschiedene Erklärungen. Eine von ihnen bezieht sich auf die Wiener Prostitutionsverordnung zur Zeit der Jahrhundertwende. Diese legte fest, dass sich Straßenprostituierte lediglich innerhalb eines bestimmten Bordsteinrand-Bereiches ("hinter dem Strich") aufhalten durften, damit die nicht an der Prostitution interessierten Passanten nicht behindert wurden. Dies wäre ebenfalls eine schlüssige Erklärung für de Bezeichnung "Bordsteinschwalben" für Straßendirnen.
Beim Abendstrich finden die sexuellen Handlungen, wie bei der Straßenprostitution üblich, oftmals direkt im Auto selbst statt. Hierzu wird gewöhnlich ein ruhiger Ort, wie beispielsweise ein wenig besuchter Parkplatz, aufgesucht. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die beim Abendstrich vereinbarten sexuellen Dienstleistungen "auf dem Zimmer" stattfinden. Dies kann in einem Stundenhotel oder in einem bordellartigen Gebäude passieren.
Auf dem Straßenstrich arbeiten oftmals Prostituierte, die keine gültige Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis besitzen. Ebenso finden sich dort viele Drogenabhängige oder HIV-Infizierte, die kein für die Arbeit in einem Bordell notwendiges Gesundheitszeugnis besitzen. Zugleich bieten aus ihrer Not heraus gerade diese Hochrisikogruppen unter den Prostituierten bezahlten Sex "Ohne Gummi" an. Da dies jedoch nirgendwo gefährlicher als beim Straßenstrich ist, sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen von diesem Angebot besser keinen Gebrauch machen.
Beim Abendstrich ist zudem darauf zu achten, dass der Straßenstrich in Großstädten nicht selten auf Nepp ausgerichtet ist. Dies bedeutet, dass gerade Touristen hier von den Prostituierten "ausgenommen" werden. So kann es vorkommen, dass eine vereinbarte Leistung entweder überhaupt nicht erbracht wird oder dass später "auf dem Zimmer" ein deutlich höherer Preis verlangt wird.

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