Massage mal anders
Sexuelle Energie für das Leben nutzbar machen
Die Tantramassage ist eine Form der Behandlung, bei welcher der Mensch ganzheitlich betrachtet wird. Sie basiert auf verschiedenen Techniken der Massage und enthält Teile aus der Bioenergetik, dem Yoga und der Sexualtherapie. Entspannung und Lösung von Blockaden stehen im Vordergrund – wie auch die Konfrontation mit sexualtherapeutischen Fragen, die den Empfänger einer Tantramassage beschäftigen. Im Unterschied zu anderen Entspannungsbehandlungen umfasst diese Art der Massage auch Berührungen an intimen Stellen, außer der Kunde lehnt dies ab.
Tantra ist ein Begriff aus dem Sanskrit und wird von „tantori“ abgeleitet, das so viel wie „weben“ bedeutet. Unter Tantra versteht man deshalb „das Wesentliche“. Schon 5000 vor Christus wurde Tantra praktiziert. Im Grunde geht es beim Tantra um die Wahrheit, die in uns selbst liegt. Tantra bezieht alle Themen des Lebens ein, so auch die Sexualität und Sinnlichkeit, die gerade unsere heutige westliche Gesellschaft meist in den Bereich des Schlafzimmers verbannt. Die sexuelle Energie für das Leben allgemein nutzbar zu machen, sie als Kraft wahrzunehmen – dies ist eines der wichtigsten Ziele.
Wie sieht nun der Alltag in einem Massagesalon aus, der Tantramassage anbietet? Die Klientel ist bunt gemischt. Beide Geschlechter sind in jeder Altersklasse vertreten, allein oder als Paar. Von Studierenden bis zu Rentnern reicht die Zielgruppe, die eine Tantramassage gern in Anspruch nimmt. Zwar überwiegen die Männer noch, doch auch die Frauen holen langsam auf – und besonders beliebt sind die Paarmassagen, um sich in stilvoller Atmosphäre so richtig verwöhnen zu lassen. Die meisten Salons bieten unterschiedliche Produkte an; für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Neben den herkömmlichen Massagegriffen wird der ganze Körper des Kunden sinnlich berührt – auch im Intimbereich. Lust und Leidenschaft dürfen zugelassen werden. Die Masseurinnen besitzen meist eine fundierte Ausbildung auf mehreren Gebieten – wie zum Beispiel Reiki und Fußreflexzonenmassage – und sorgen so für eine ganzheitliche Massage. Auch besuchen sie ständig Fortbildungsseminare, um ihre Klienten noch besser verwöhnen zu können. Viele von ihnen bringen eine große Ideenvielfalt in die Behandlung mit ein, benutzen zum Beispiel sanfte Materialen wie Seide oder Federn, um die Haut zu sensibilisieren. Da jede Masseurin ihre eigenen Vorstellungen verwirklicht, gleicht auch keine Massage der anderen.
Der Kunde setzt keine aktive Handlung, kann sich also vollkommen auf sich selbst konzentrieren und einfach nur genießen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine Massage, welche Geschlechtsverkehr beinhaltet. Dies anzunehmen, wäre falsch. Vielmehr geht es um das Erwecken der Sinnlichkeit, die gerade in diesem Rahmen oft ein ganz neues Erlebnis bietet. Zwar kann der Kunde auch einen Orgasmus erleben, da die Lust ausdrücklich zugelassen werden soll, doch ist ein Höhepunkt für den intensiven Genuss der Massage nicht entscheidend.
Meist läuft von Anfang bis Ende alles sehr ruhig und in beschaulicher Stimmung ab. Man wird willkommen geheißen, dann folgt ein Gespräch, in dem die Tantramassage erläutert wird und mögliche Fragen beantwortet werden. Danach genießt man eine wohltuende Dusche und schließlich beginnt die eigentliche Behandlung. Ist diese beendet, wird man nicht sofort wieder in den Alltag zurückgestoßen, sondern hat Zeit, sich zu regenerieren und dem angenehmen Gefühl der Massage nachzuspüren, bevor man den Salon wieder verlässt.
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