Sexuelle Sinnbilder

Nächtliche Symbole der Lust


Schon in der Antike wurden Traumbilder hinterfragt und interpretiert. Spätestens seit Sigmund Freud im Jahre 1899 (vordatiert auf 1900) jedoch sein Werk zur Traumdeutung mit dem gleichnamigen Titel veröffentlichte, werden die nächtlichen Träume der Menschen nicht mehr als Zufallsprodukte angesehen. Die Bedeutung, die sich hinter den oft absurden Geschichten verbirgt, die unser Unterbewusstsein produziert, ist natürlich nicht anhand von Listen zu entschlüsseln. Immer muss der individuelle Kontext mitgedacht werden. Schließlich verarbeiten wir im Schlaf die Erlebnisse unseres Alltags und setzen uns in codierter Form mit Ängsten und Sehnsüchten auseinander, die bei jedem Individuum in unterschiedlicher Weise vorhanden sind. Dennoch gibt es einige Symbole, die auf bestimmte Inhalte hindeuten. Sehr oft offenbaren unsere Träume sexuelle Wünsche; manchmal in eindeutiger Form, häufig allerdings kaum erkennbar. Wir haben aus einer schier unendlichen Zahl an Sinnbildern acht herausgegriffen, deren Auftauchen vielfach einen Zusammenhang mit Erotik und Sexualität verspricht.


• Eindeutiges
Taucht in Ihren Träumen eine Vagina auf – oder aber nach Freud auch ein Gebilde, dessen Form einer Vagina gleicht –, so stellt diese ein Symbol der Fruchtbarkeit dar, die jedoch nicht nur auf Körperlichkeit bezogen wird. Auch Einfallsreichtum und Dynamik verbergen sich hinter diesem Bild, das somit nicht nur Geschlechtsverkehr repräsentiert. Ein Ei steht übrigens ebenfalls für Zeugung und Empfängnis, allerdings auch für Brüchigkeit.
• Die Banane wird von den meisten Männern und Frauen als Phallussymbol gedeutet. Sie spielt oftmals eine Rolle in erotischen Geschichten und Bildern. Im Traum weist sie häufig auf einen nicht befriedigten Trieb hin. Träumt ein Mann davon, dass eine Banane aufgegessen wird, kann dies bedeuten, dass er der Sexualität mit Furcht begegnet. Möglich wäre auch die Angst, im Bett seinen Mann nicht mehr stehen zu können oder – meist im übertragenen Sinne – kastriert zu werden. Taucht der Genuss einer Banane im Traum weiblicher Wesen auf, weist dies meist auf ein Verlangen nach Sex hin, das im Moment möglicherweise nicht gestillt wird.
• Eine Liege, ein Bett, eine Matratze oder ähnliche Schlafstätten drücken meist Naheliegendes aus: Sinnesfreuden, Sexualität und Müßiggang.
• Die Peitsche wird als ein Symbol der Macht angesehen. Der Träumer oder die Träumerin hat je nach Trauminhalt verschiedene Bedürfnisse: entweder zu herrschen und zu bestrafen oder beherrscht und bestraft zu werden.
• Animalisches
Tiger, Löwen, Panther, Bären und andere wilde Tiere verkörpern meist eine gewisse Aggression, die durchaus im sexuellen Sinn gesehen werden kann. Träumen Männer von Raubtieren, weisen diese oft eine Bedrohung für das weibliche Geschlecht auf und deuten auf herausfordernde, besitzergreifende, ja manchmal sogar zerfleischende Lust hin. Taucht im Traum einer Frau ein Löwe oder Tiger auf, kann dies großes sexuelles Verlangen bedeuten, aber auch die aggressive Seite der Weiblichkeit, die oft unterdrückt werden muss, weil unsere Gesellschaft die Frau auch heute noch als eher unterwürfiges Wesen sehen möchte. Ein Nashorn zum Beispiel ist als der Inbegriff der animalischen Leidenschaft zu verstehen. Entdeckt man es in Träumen, symbolisiert es oft einen Kontrollverlust: ein lasterhaftes, skrupelloses und unbarmherziges Ausleben der Sexualität oder ein hemmungsloses Dasein ganz allgemein.
• Abenteuerliches
Der Cowboy, der Held vieler Kinder, erscheint in Träumen als Sinnbild für Freiheit, Abenteuer und Autonomie. Man denke nur an Lucky Luke, den Mann, der schneller schießt als sein Schatten. Wobei wir auch schon bei Waffen wären, die die männliche Erotik symbolisieren. Säbel, Schwerter, Hieb- und Stichwaffen – sie alle stehen für die Eroberung, die Entdeckung und das Auskosten sexueller Sphären. Ist die Waffe zerbrochen oder stumpf, deutet dies auf einen Feind hin, der sehr mächtig erscheint. Ebenso, wenn der Träumer im Traum verwundet wird.


Träume sind manchmal sehr realistisch, oft jedoch vollkommen unzusammenhängend und nicht auf Logik basierend. Gedeutet werden können sie selten nach einem einzelnen auftretenden Gegenstand oder einer Situation, sondern nur im Kontext der Lebensumstände, des Alltags, der Ängste und Wünsche eines Menschen. Erotische Träume hat beinahe jeder Mensch; nicht nur, wenn er bestimmte Bedürfnisse unterdrückt, sondern auch wenn er besonders schöne Erlebnisse verarbeitet. Manche Träume vermitteln wirklichkeitsnahe Gefühle, die nach dem Aufwachen noch lange nachklingen und den Träumer den ganzen Tag wie auf Wolken wandeln lassen. Nicht selten erwacht man nach einem erotischen Traum und die Finger wandern ganz von selbst zu den intimeren Regionen des Körpers … Liegt dann noch eine Person neben dem eben erwachten Träumer, ist es ein Leichtes, die Bilder der Nacht real werden zu lassen.


 


 

Verwandte Artikel