Masochismus
Wenn Schmerz anmacht
Was andere vermeiden, sucht der Masochist. Erregung findet er nur im Schmerz – Peitschen, Klammern, Nadeln und Wachs sind seine Götter.
Masochisten ticken anders als Otto Normalverbraucher. Gertenstreiche, die rote Striemen auf ihrem Po hinterlassen, lösen bei ihnen Glücksgefühle aus. Sie benötigen Schmerz wie andere Streicheleinheiten und ihre Träume ranken sich um Folterungen und das Erleiden von Qualen.
Früher als sexuelle Störung bezeichnet – der Masochismus geht auf Leopold von Sacher-Masoch zurück –, wird die Schmerzgeilheit heute nicht mehr per se als behandlungsbedürftig angesehen. Fühlen sich Männer oder Frauen wohl mit ihrer Neigung, ist nichts gegen diese Spielart einzuwenden, die viele Pärchen in Ansätzen praktizieren, ohne gleich SM zu betreiben. Ein Klaps auf den Po, während man die Dame von hinten nimmt, ein Tropfen Wachs auf die Brüste, festes Zusammenkneifen der Brustwarzen – so beginnt erotisches Masogeplänkel. Unbarmherzige Auspeitschungen mit Rohrstock oder Paddle, Branding oder Cutting rangieren am anderen Ende der Skala.
Manche Masochisten kommen allein durch Schmerz zum Orgasmus, für andere wieder dient er als Anheizer. Viele sind gleichzeitig devot veranlagt, lieben es also auch, erniedrigt zu werden. Qualen werden hierbei dann oft als Disziplinierungsmaßnahme eingesetzt, eingebettet in Rollenspiele. Denn das erotische Spektrum des Masochisten ist breit und bietet viele Möglichkeiten für lustvolle Begegnungen.
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