Reiz und Fallstricke
Die Erfahrung zeigt, dass reine Spielbeziehungen zwischen SM Interessierten Menschen im Laufe der Zeit an Intensität und Innigkeit zunehmen, sich aber auch erschöpfen können. Dass über das reine Spielinteresse hinausgehende Beziehungen
ohnehin eine eigene Dynamik und Problematik aufweisen, wollen wir hier nicht weiter ausführen.
ohnehin eine eigene Dynamik und Problematik aufweisen, wollen wir hier nicht weiter ausführen.
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Als Aktive/r kann man sich darauf verlassen, dass der/die Passive ohnehin schon extrem aufgeregt ist, man muss also keine „Höchstleistungen“ bieten und erwarten. Man begegnet dabei den unterschiedlichsten Typen und muss mit allen rechnen: einer kann sich gar nicht von seiner Selbstbeherrschung lösen, der nächste versucht, den Ablauf des Spieles dauernd zu kontrollieren oder er kommentiert jeden Handgriff, der nächste muss zunächst liebevoll beruhigt und angewärmt werden und wieder ein anderer lässt einfach los und ergibt sich in sein selbst gewähltes und dennoch fremdbestimmtes Schicksal. Auch das Nichtgelingen einer solchen Session ist zu erwarten, denn selbst wenn man sich im Vorfeld bestens verstanden hat und es über Stunden, Tage, Wochen heftig knisterte, muss die Konfrontation mit nackten Tatsachen sich nicht mit zuvor geweckten Hoffnungen decken.
Es ist sehr hilfreich, sich ein ungefähres Konzept zu erstellen, einen schönen Ort für die Session zu wählen, Pausen einzukalkulieren, an Getränke oder auch einige vorbereitete Happen zu denken (mit denen man z.B. den ahnungslosen Passiven füttern kann. Dabei die vorangehende Frage nach Allergien und Unverträglichkeiten nicht vergessen!), die gewünschten Geräte und Instrumente zu kennen, selbige griffbereit zu haben und für Notfälle gewappnet zu sein. Außerdem: unbedingt an das Cover denken! Auch aktive Partner sollten sich covern lassen und sich im Zweifel einen Wecker stellen, um einen verabredeten Anruf auch wirklich zur vorher vereinbarten Zeit durchführen zu können.
Den Passiven sollte man zu Beginn der Session daran erinnern, an seine diesbezüglichen Vereinbarungen zu denken! Welch gruselige Vorstellung, wenn mitten im intimsten Augenblick die Polizei vor der Tür steht! Grundsätzlich scheint es wahrscheinlich, dass es sehr viel befriedigender ist, mit jemandem zu spielen, den man kennt, den man versteht, dessen Reaktionen eindeutige Schlüsse zulassen, mit dem man sich auch trauen kann, neue Ufer zu betreten und von dem man weiß, wie man ihn im Krisenfall beruhigen kann und was ihn erregt, befriedigt, abheben lässt. Lust entwickelt sich im Zusammenspiel mit jedem Menschen anders und natürlich braucht es Zeit und Erfahrung, diese Momente zu erkennen. Die Lust des Aktiven wird vermutlich bei Spielen mit Unbekannten eher mal auf der Strecke bleiben, da Anforderungen an Konzentration und Aufmerksamkeit, Intuition und Rücksichtnahme sehr hoch sind und das Gefühl der Verantwortung großes Gewicht haben dürfte. Und dennoch: einen bebenden fremden Körper zum ersten Mal zu sehen, zu berühren, zu erforschen, zu riechen und zu fühlen, ist ein einmaliges Geschenk, das man dankbar und behutsam anzunehmen bereit sein sollte.
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