Selbstbewusste Erotik

Selbstbewusste Erotik – wie Frauen bekommen, was sie wollen!


Frauen – allerdings auch Männer – beklagen oft, dass ihr Sexualleben nicht befriedigend ist und sie scheinbar nie das bekommen, was sie eigentlich möchten. Manchmal machen wir uns die Sache jedoch auch zu einfach und jammern, ohne wirklich etwas getan zu haben, um unsere Erotik zu verändern. Überlegen Sie: Wenn Sie in eine Buchhandlung gehen und einen bestimmten Liebesroman wollen, dann kennen Sie den Titel und den Autor und verlangen laut und deutlich danach. Im übertragenen Sinne ist es auch beim Sex so, liebe Damen: Sie müssen wissen, was Sie genau wollen und vor allem – Sie müssen Ihre Wünsche auch aussprechen, damit Ihr Gegenüber die Chance hat, sie Ihnen zu erfüllen. Viele Frauen haben Angst vor der Sexualität, weil sie mit ihrem Körper nicht im Reinen sind. Sie denken, Sie seien zu dick, die Nase sei zu groß, der Busen zu klein, die Wimpern zu wenig verführerisch und der Po zu wabbelig. Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, ein Model sein zu müssen, um guten Sex zu haben! Auch Ihr Partner steigt nicht direkt vom Laufsteg zu Ihnen ins Bett – und selbst wenn er es tut:


Überlassen Sie ihm die Entscheidung, was oder wen er attraktiv findet! Er würde kaum mit Ihnen Sex haben wollen, wenn keine Anziehung vorhanden wäre. Seien Sie selbstbewusst! Betrachten Sie Ihren Körper und zählen Sie im Gedanken – oder besser noch laut vor dem Spiegel – auf, was Sie selbst schön an sich finden. Haben Sie vielleicht wunderbar klassisch geformte Lippen? Sexy Fingernägel? Wohlgeformte Beine? Strahlend blaue Augen? Machen Sie sich all das bewusst! (Übrigens ist das auch eine gute Übung für Männer, die mit Ihrem Körperbewusstsein kämpfen. Denn auch viele männliche Wesen schlagen sich mit Komplexen herum, siehe den Bierbauch oder den angeblich zu klein geratenen Penis. Letzteres das Thema schlechthin beim Mann.) Auch wenn dies nun klingt wie aus einem billigen Esoteriksachbuch: Sie müssen lernen, sich selbst zu lieben. Nur wer sich selbst akzeptiert, kann auch von anderen akzeptiert werden. Ihr negatives Bild von Ihrem Körper überträgt sich in gewisser Weise auf Ihren Partner und die Erotik und der Sex werden dadurch nicht gerade erleichtert. Sind Sie sehr unzufrieden, versuchen Sie es mit kleinen Änderungen. Färben Sie Ihre Haare und lassen Sie sich einen neuen Schnitt verpassen. Gehen Sie zu einer Kosmetikerin und lassen Sie sich zu Ihrem Typ beraten.


Benutzen Sie andere Farben für Lippen, Nägel und Co. Sind Sie schon ewig unzufrieden mit Ihrer Brille? Probieren Sie Kontaktlinsen aus! Kaufen Sie sich himmlische Schuhe – denn wir wissen alle, ein neues Paar Schuhe bei einer Frau kann Wunder wirken! Versuchen Sie also alles, um sich wohlzufühlen und eine Atmosphäre zu schaffen, die es Ihnen ermöglicht, sich auf Erotik wirklich einlassen zu können, ohne ständig dabei über Ihr Äußeres nachzugrübeln. Denn diese Gedanken schaden Ihrer Libido – und der Ihres Gegenübers ebenfalls. Ist Ihr Bauch nicht ganz so straff? Was soll’s?! Sie wollen keinen Schönheitswettbewerb beim Geschlechtsverkehr gewinnen, oder? Sie wollen guten Sex und den können Sie jederzeit haben, wenn Sie Ihre Zweifel über Bord werfen! Die der Sexualität feindlich gegenüberstehende Kirche und die langjährige Behandlung der Frau als Mensch zweiter Klasse haben bis in die Gegenwart Spuren hinterlassen. Frauen wurden früher – etwas überspitzt gesagt – als reine Gebärmaschinen angesehen, die keine eigene Sexualität hatten und vor allem keine Lust empfinden durften. Die Prüderie und Doppelmoral hat das natürliche Gefühl der Körperlichkeit des weiblichen Geschlechts zerstört und dieses wird erst langsam wiederentdeckt. Frauen beschäftigen sich zwar aus kosmetischen Gründen meist mehr mit ihrem Körper als Männer – sie cremen die Haut, zupfen Wimpern, rasieren sich die Achseln und Beine, lackieren sich die Nägel –, lassen jedoch dabei oft eine Zone vollkommen außer Acht:


 


 

Den Intimbereich. Viele Frauen betrachten beim Duschen oder Baden niemals Ihre Vagina. Sie seifen sie ein, spülen die Waschlotion ab – und das war’s. Würde man ihnen ein Bild ihrer Intimzone zeigen, auf dem nur diese zu erkennen ist, würden sie sie nie ihrer eigenen Person zuordnen können. Ein Umstand, der für sich spricht, da jede Vagina vollkommen anders aussieht! (Der Partner kennt die Intimzone der Frau meist besser als diese selbst!) Lassen Sie die Scheu Ihren eigenen Körper betreffend links liegen und betrachten Sie Ihre Geschlechtsteile einmal eingehend – während eines Bades oder auch mit einem Spiegel ganz gemütlich auf der Couch. Überlegen Sie auch, dass Männer viel häufiger „Kontakt“ mit ihrem Penis haben als Frauen mit ihrer Intimzone.


Nicht nur, weil die Sache beim Gang auf die Toilette unausweichlich ist, sondern weil sie auch in der Pubertät verstärkt ihre eigene Sexualität wahrnehmen und – leider – immer noch ein Idealbild vorherrscht, das nicht aus den Köpfen der Menschen zu bekommen ist: Der ideale Mann ist potent und stark. Die ideale Frau ist keusch und hingebungsvoll. Sehen Sie sich also Ihren Schamhügel an, den Kitzler, die Schamlippen, den Scheideneingang, die Rosette – untersuchen Sie diese Geschlechtslandschaft und lassen Sie den Eindruck auf sich wirken. Bedenken Sie: Ihr Partner sieht genau das, was Sie nun erkunden, wenn er Sie stimuliert. Freunden Sie sich also mit Ihrer Vagina an. Viele Frauen sind glatt im Intimbereich und sehen diese Zone mit anderen Augen an, weil keine störenden Haare mehr vorhanden sind. Lassen Sie sich aber nicht vom Mainstream gefangen nehmen. Rasieren Sie nur, wenn Sie es wirklich wollen.


 

Häufig machen Frauen die Entdeckung, einen sehr attraktiven Intimbereich zu haben, der ihnen oft besser gefällt als andere Stellen ihres Körpers. Manche Frauen sind sehr überrascht über diese Erkenntnis, da viele immer noch annehmen, die Vagina sei etwas „Schmutziges“ oder „Sündhaftes“, auch wenn ihnen dieser Gedanke nicht bewusst wird. Lassen Sie Ihre Körperlichkeit zu und vergessen Sie den Unsinn, den Ihnen prüde Menschen eingetrichtert haben. Nehmen Sie sich selbst auch als lustvolle Person wahr, die Geschlechtsverkehr und alle anderen sexuellen Aktivitäten bewusst und ohne Schamgefühle genießt. Dazu gehört auch die Selbstbefriedigung, die ebenfalls in früheren Zeiten verpönt war. Schlimme Krankheiten wurden denjenigen prophezeit, die nicht die Finger von ihren Geschlechtsteilen lassen konnten. Wieder eine Einfältigkeit, die das Sexualleben vieler Generationen erschwert hat. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Körper, heißt auch: Verwöhnen Sie sich selbst!


Bringen Sie sich zum Höhepunkt! Niemand kann dies besser als Sie, denn Sie wissen, was Ihnen gefällt. Genießen Sie es, sich zu streicheln und benutzen Sie nicht nur den Finger oder die Hand, sondern tun Sie sich etwas Gutes, indem Sie die Sache variieren. Vibratoren, Dildos, Plugs, Liebeskugeln und viele weitere Dinge helfen Ihnen dabei, die Selbstbefriedigung abwechslungsreich und wirklich befriedigend zu gestalten. Schließlich wünschen Sie sich ja auch von Ihrem Partner Fantasie und Variationen! Gönnen Sie sich dies auch selbst! Und bedenken Sie: Je besser Sie wissen, was Ihnen guttut und Sie zum Höhepunkt bringt, desto besser wird auch Ihr Sexleben werden, da Sie Ihr Gegenüber darauf hinweisen können, was Ihnen besonders gut gefällt. Denke Sie an erregende Dinge, während Sie Ihren Kitzler massieren oder sich mit einem Analvibrator verwöhnen. Jeder Gedanke, mag er für Sie auch noch so „verworfen“ oder „obszön“ sein, ist erlaubt. Lassen Sie Ihre Fantasien schweifen und lassen Sie auch Szenerien zu, die Sie (noch) nicht laut aussprechen können. Sehen Sie sich als Prostituierte, die Männer mit ihren Reizen verführt? Als Sklavin, die ihrem Herrn unterwürfig dient und völlig wehrlos gefesselt zu seinen Füßen liegt? Oder als eine Domina, die mit der Peitsche ihren Wünschen Ausdruck verleiht?


Würden Sie gerne in der freien Natur Geschlechtsverkehr haben? An einer Stelle, an der Sie jederzeit jemand überraschen kann? Malen Sie sich die Situation aus und versuchen Sie auch, Sie Ihrem Partner zu schildern. Wer weiß, vielleicht werden Ihre Fantasien Wirklichkeit. Häufig liegt Langeweile im Bett nur daran, dass Frau und Mann nicht ehrlich über ihre Wünsche miteinander sprechen. Tun sie es jedoch, steht Experimenten nichts im Wege. Wiederum der Rat: Nehmen Sie sich als sexuelles Wesen wahr. Tragen Sie doch einmal Liebeskugeln, wenn Sie zum Einkaufen gehen. Führen Sie einen Plug ein, bevor Sie einen Spaziergang machen. Fühlen Sie, wie Ihr Körper und Ihr Geist auf solche Abenteuer reagieren. Sie werden sich selbst ganz anders wahrnehmen und eine neue Zufriedenheit mit Ihrer Sexualität entwickeln, die auch auf Ihr Gegenüber positiv wirkt. Ist Ihr Selbstbewusstsein gestärkt, fühlen Sie sich in Ihrem Körper und mit Ihrer Rolle als begehrenswertes und lustvolles Mitglied des weiblichen Geschlechts wohl, kommen die sinnliche Erotik und der befriedigende, ekstatische Sex wie von selbst. Ihr Partner spürt, dass Sie mit sich im Reinen sind und sich ihm ganz offenbaren und hingeben können. Versuchen Sie also, Ihre Fantasien zu verwirklichen und bleiben Sie nicht stehen, wenn Sie sie verwirklicht haben. Betrachten Sie Ihr Sexualleben niemals als geordnet und vollendet. Nichts schadet der Libido mehr als Langeweile. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Experimente erhalten eine Beziehung jung und garantieren Orgasmen ohne Ende.

Verwandte Artikel

Folgendes könnte Dich auch interessieren: