Frauenpower!
Frauen an die Macht – weibliches Engagement in der Erotikbranche
Erfolgreiche Damen erobern eine Männerdomäne
Frauen stehen im Erotikbusiness an erster Stelle. Ohne Frauen, die sich und ihren wundervollen Körper der geneigten Klientel anbieten, wäre die Branche nicht vorhanden. Doch auch im Hintergrund ziehen nicht nur die Herren der Schöpfung die Fäden. Das Erotikbusiness hat sich längst gewandelt. Männer geben den Ton an, Frauen führen aus – diese Maxime stimmt schon lange nicht mehr. Die Damen erobern die Sexbranche und erklimmen die Karriereleiter, in der Unternehmensführung, aber vor allem auch im kreativen Bereich. Die Erotikbranche schafft Arbeitsplätze, sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Ein boomender Markt wirkt sich auf die Beschäftigung aus und viele der Arbeitnehmer sind Frauen. Das Geschäft mit der Erotik floriert – Sexshops mit immer ausgefalleneren Konzepten, Pornos, die käufliche Liebe, die Angebote im Internet – hier sehen auch viele Frauen die Chance, sich und ihre Ideen zu verwirklichen. Und dies nicht nur vor der Linse eines Kameramannes. Denkt man an die weibliche Seite der Branche, kommt man um einen Namen nicht herum: Beate Uhse. Sie eröffnete den ersten Sexshop der Welt und schuf ein Imperium – und all das in einer Zeit, in der es nicht selbstverständlich war, erotische Artikel zu kaufen oder über Sex offen zu sprechen.
Doch es muss nicht immer sofort ein riesiger Konzern sein. Viele Frauen realisieren ihre kreativen Einfälle im Kleinen und leisten somit einen Beitrag zur Emanzipation der Damen innerhalb einer Männerdomäne, welche längst nicht mehr existiert. Vor allem das Internet bietet Frauen die Chance, sich einzubringen. So haben sich viele weibliche Wesen auf die Erstellung von Homepages mit erotischem Inhalt spezialisiert, welcher im Grunde einer männlichen Klientel vorbehalten ist. Meist handelt es sich hierbei um selbstständige Webdesignerinnen, die nicht unbedingt von Anfang an im Erotikbusiness beschäftigt waren. Ein spezieller Auftrag, zum Beispiel eine Site mit Fotos für Po-Fetischisten, bringt sie oft mit der Branche in Berührung und viele bleiben dabei, da sich gerade beim Thema Sex ungeahnte Möglichkeiten auftun. Auch die Reaktionen der Umwelt auf diesen – für eine Frau nicht ganz alltäglichen – Job fallen vorwiegend positiv aus, meinen die Betroffenen, da das Schmuddelimage des Sexmarkts kaum mehr aufrechtzuerhalten ist, wenn man die Professionalität sieht, mit der die Damen an ihr Aufgabengebiet herangehen.
Eine andere Form, am Kuchen des immerwährenden Erotikbooms mitzunaschen, ist die Eröffnung eines Sexshops. Gerade Frauen beklagen oft, diese spezielle Art von Läden seien vor allem auf männliche Kunden ausgerichtet. Handelt es sich bei der Besitzerin des Geschäfts jedoch um eine Dame, kann man davon ausgehen, dass das Ambiente beiden Geschlechtern gerecht wird. Gerade in Kleinstädten hat sich dieses Konzept bewährt, wenn es auch für die interessierten Frauen nicht ganz ohne Probleme zu verwirklichen ist. Frau sollte nicht mit allzu großer Akzeptanz der Gesellschaft rechnen, sondern muss sich ihren Status oft erst erkämpfen. In Metropolen sind die Menschen zwar meist liberaler, dafür ist jedoch auch die Konkurrenz größer. Hat man aber erst einmal ein Geschäftslokal gefunden und die ersten Kunden angelockt, ist gerade in der Provinz ein Erfolg möglich.
Beate Uhse hat es vorgemacht, viele Frauen folgen ihrem Beispiel. Man(n) darf gespannt sein, was die weibliche Kreativität in den nächsten Jahren noch für die Erotikbranche bereithält.
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