Volkssport Seitensprung
Alle tun es. Es macht Spaß. Und der Sex dabei soll sensationell sein: Mythos Fremdgehen. Betroffene und Experten berichten über den geheimen Reiz und den Katzenjammer nach dem Seitensprung. Das Thema elektrisiert: Kann ich, soll ich, darf
ich? Einmal das Spiel des Flirtens bis zum Ende spielen.
ich? Einmal das Spiel des Flirtens bis zum Ende spielen.
Das Kribbeln sexueller Anziehung außerhalb der Beziehung spüren. Fremdgehen. Macht doch jeder – jedenfalls scheint es so. Die Fakten sehen anders aus. Für sexmagazin hat ein Meinungsforschungsinstitut ermittelt: In den letzten zwölf Monaten sind nur sieben Prozent der Frauen zwischen 18 und 55 Jahren sowie elf Prozent der Männer fremdgegangen. Fast die Hälfte aller Frauen war sogar aktiv treu: Sie hatten zwar die Chance, fremdzugehen, haben sie aber nicht genutzt. Bei den Männern waren es mehr als ein Drittel. Über 50 Prozent hatten entweder keine Chance, oder sie haben selbst nicht mal daran gedacht. Von wegen, alle tun es. Wir wollten wissen, wie sich aktive Untreue anfühlt und haben zwei Paare befragt. Manfred Hassebrauck, Professor für Sozialpsychologie, erklärt, warum kein Seitensprung ohne Folgen bleibt.
Ein Seitensprung kann eine Beziehung auch neu beflügeln – das zeigt der „Fall“ von Heike und Martin. Martin (44): „Untreue war nie ein Thema in unserer Ehe“, sagt Martin. Sieben Jahre ist er mit Heike, 39, verheiratet, seit neun Jahren sind sie ein Paar. „Ich hab immer gedacht, ich habe das in der Hand, bin schließlich Herr meiner selbst.“ Verlockungen gab es jede Menge. Spaß, also Sex, hätte Martin auch gern mit anderen gehabt. Aber nicht den Sack voller Probleme, die das mit sich bringt. Doch dann ist Martin mit einer Trekking-Gruppe ohne Anhang in die Anden geflogen. Tolle Stimmung und diese eine fremde Frau. „Sie stand im Mittelpunkt der Gruppe und hat ausgerechnet mich, das Greenhorn, zu ihrem Freund auserkoren.“ Er trägt ihr den Rucksack, gibt ihr seine Jacke. Sie nimmt seine Hand. Befremden. „Ich bin die Hand meiner Frau gewöhnt.“ Die andere fasziniert ihn. Sie ist stark, verletzlich, mütterlich. Die Atmosphäre ist hoch erotisch, der Alltag aufgehoben, das Tal weit weg. Aber: Sex in der vollen Hütte ist unmöglich. Ein Kuss ist alles. Martin hadert mit sich und den Gefühlen, die ihn umtreiben. Auf der Rückfahrt übernachtet er mit seiner Reisebekanntschaft in einem Bett. Sie schlafen Hand in Hand ein, wachen morgens auf, schauen sich an und schlafen nun doch noch miteinander. „Ich wollte nicht irgendwann 65 sein und bereuen, dass ich alle Frauen immer weggeschubst habe“, sagt Martin fast zerknirscht. Nach dem nicht besonders romantischen Erlebnis hat er gedacht: „Was soll das hier eigentlich?“ Seiner Frau will Martin nichts sagen. Er freut sich, sie wieder zu sehen, der Sex ist schön und vertraut, die Berge sind weit weg. Heike (39): „Treue haben wir nie thematisiert“, sagt Heike, Martins Frau. „Ich hätte nie gedacht, dass er mit einer anderen Frau ins Bett geht.“ Auch nach dem Anden-Trip hätte sie nichts gemerkt. Obwohl sie sein Verhalten in der Ferne schon merkwürdig gefunden, sogar zu einer Freundin gesagt hatte: „Ich glaube, mein Mann hat was mit so einer Wander-Else.“ Schatten, die bei seiner Rückkehr wie weggewischt sind. Aufgeflogen ist der Seitensprung, weil der Ehemann auf der anderen Seite gedroht hat, Martins Ehe zu zerstören. Da hat er gebeichtet. Dass er ihr etwas Schlimmes sagen müsse, war seine Ansage. Dass er mit einer anderen Frau geschlafen habe. „Mir kam das gerade so abwegig vor, als wenn er einen Banküberfall gemacht hätte“, erklärt Heike. In ihrer Überraschung sagt sie nur: „Echt? Du Wilder.“ Eigentlich tut er ihr Leid, weil er so leidet. Gleichzeitig ist sie verunsichert: „Ich hatte Angst, dass er mich verlässt.“ Aber dann versichert er ihr glaubhaft, dass ihre Liebe das Wichtigste für ihn ist. Das beruhigt. Nur einmal spürt sie einen Stich. „Da hat er gesagt, es ziehe ihn nach Nordwesten. Dort wohnt die andere Frau. Das war schlimm. Er liegt mit mir in unserem Bett und sagt, dass es ihn zu ihr hinzieht.“
Sein Fazit: „Heike ist mir wertvoller geworden. Sie war so cool, dass ich mich geschämt habe. Ich würde alles tun, um meinen Fehltritt wieder gutzumachen. Die andere Frau ist durch das Theater mit ihrem Mann entzaubert worden. In den Bergen hatte sie so einen Glanz. Der ist jetzt weg.“
Ihr Fazit: „Martins Fehltritt war positiv für unsere Beziehung. Er hat dieses breiige Paar-Einerlei durcheinander gewirbelt. Ich nehme Martin wieder ganz anders wahr. Und es hat sich klar eine Tür geöffnet, durch die ich auch gehen kann. Ich habe jetzt wohl etwas gut bei ihm.“ Der Experte Manfred Hassebrauck, Sozialpsychologe, meint: „Dieser Fall bestätigt, was auch Studien zeigen.“
One-Night-Stand mit Happy-End
Ein Seitensprung kann eine Beziehung auch neu beflügeln – das zeigt der „Fall“ von Heike und Martin. Martin (44): „Untreue war nie ein Thema in unserer Ehe“, sagt Martin. Sieben Jahre ist er mit Heike, 39, verheiratet, seit neun Jahren sind sie ein Paar. „Ich hab immer gedacht, ich habe das in der Hand, bin schließlich Herr meiner selbst.“ Verlockungen gab es jede Menge. Spaß, also Sex, hätte Martin auch gern mit anderen gehabt. Aber nicht den Sack voller Probleme, die das mit sich bringt. Doch dann ist Martin mit einer Trekking-Gruppe ohne Anhang in die Anden geflogen. Tolle Stimmung und diese eine fremde Frau. „Sie stand im Mittelpunkt der Gruppe und hat ausgerechnet mich, das Greenhorn, zu ihrem Freund auserkoren.“ Er trägt ihr den Rucksack, gibt ihr seine Jacke. Sie nimmt seine Hand. Befremden. „Ich bin die Hand meiner Frau gewöhnt.“ Die andere fasziniert ihn. Sie ist stark, verletzlich, mütterlich. Die Atmosphäre ist hoch erotisch, der Alltag aufgehoben, das Tal weit weg. Aber: Sex in der vollen Hütte ist unmöglich. Ein Kuss ist alles. Martin hadert mit sich und den Gefühlen, die ihn umtreiben. Auf der Rückfahrt übernachtet er mit seiner Reisebekanntschaft in einem Bett. Sie schlafen Hand in Hand ein, wachen morgens auf, schauen sich an und schlafen nun doch noch miteinander. „Ich wollte nicht irgendwann 65 sein und bereuen, dass ich alle Frauen immer weggeschubst habe“, sagt Martin fast zerknirscht. Nach dem nicht besonders romantischen Erlebnis hat er gedacht: „Was soll das hier eigentlich?“ Seiner Frau will Martin nichts sagen. Er freut sich, sie wieder zu sehen, der Sex ist schön und vertraut, die Berge sind weit weg. Heike (39): „Treue haben wir nie thematisiert“, sagt Heike, Martins Frau. „Ich hätte nie gedacht, dass er mit einer anderen Frau ins Bett geht.“ Auch nach dem Anden-Trip hätte sie nichts gemerkt. Obwohl sie sein Verhalten in der Ferne schon merkwürdig gefunden, sogar zu einer Freundin gesagt hatte: „Ich glaube, mein Mann hat was mit so einer Wander-Else.“ Schatten, die bei seiner Rückkehr wie weggewischt sind. Aufgeflogen ist der Seitensprung, weil der Ehemann auf der anderen Seite gedroht hat, Martins Ehe zu zerstören. Da hat er gebeichtet. Dass er ihr etwas Schlimmes sagen müsse, war seine Ansage. Dass er mit einer anderen Frau geschlafen habe. „Mir kam das gerade so abwegig vor, als wenn er einen Banküberfall gemacht hätte“, erklärt Heike. In ihrer Überraschung sagt sie nur: „Echt? Du Wilder.“ Eigentlich tut er ihr Leid, weil er so leidet. Gleichzeitig ist sie verunsichert: „Ich hatte Angst, dass er mich verlässt.“ Aber dann versichert er ihr glaubhaft, dass ihre Liebe das Wichtigste für ihn ist. Das beruhigt. Nur einmal spürt sie einen Stich. „Da hat er gesagt, es ziehe ihn nach Nordwesten. Dort wohnt die andere Frau. Das war schlimm. Er liegt mit mir in unserem Bett und sagt, dass es ihn zu ihr hinzieht.“
Sein Fazit: „Heike ist mir wertvoller geworden. Sie war so cool, dass ich mich geschämt habe. Ich würde alles tun, um meinen Fehltritt wieder gutzumachen. Die andere Frau ist durch das Theater mit ihrem Mann entzaubert worden. In den Bergen hatte sie so einen Glanz. Der ist jetzt weg.“
Ihr Fazit: „Martins Fehltritt war positiv für unsere Beziehung. Er hat dieses breiige Paar-Einerlei durcheinander gewirbelt. Ich nehme Martin wieder ganz anders wahr. Und es hat sich klar eine Tür geöffnet, durch die ich auch gehen kann. Ich habe jetzt wohl etwas gut bei ihm.“ Der Experte Manfred Hassebrauck, Sozialpsychologe, meint: „Dieser Fall bestätigt, was auch Studien zeigen.“
Das sagt der Experte zu Beziehung und Seitensprung:
• Eine gute Partnerschaft sollte einen Seitensprung aushalten. Nach der Bewältigung des Schmerzes kann sich das Paar gemeinsam weiterentwickeln. Eine neue Wertschätzung des Partners und mehr Intimität können im Idealfall das Ergebnis sein.
• Frauen werden eher durch emotionale Untreue verletzt, Männer eher durch sexuelle. Dieses Phänomen stammt aus einer Zeit, in der Frauen durch Kinder völlig in die Abhängigkeit des Partners gerieten. Verliebte er sich neu, war sie existenziell in Gefahr. Andersherum war es für den Mann bedrohlich, wenn sich die Frau sexuell anders orientierte. Dann bestand Gefahr, dass er Zeit, Gefühle und Geld umsonst in die Familie investiert hatte.
• Jeder Seitensprung, ob heimlich oder aufgeflogen, hat Folgen – je nach Qualität der Partnerschaft positive oder negative. Von genereller Offenheit hält Hassebrauck nichts: „Über einen einmaligen Seitensprung muss man nicht unter allen Umständen sprechen. Das Risiko, unheilbare Verletzungen zuzufügen, ist sehr groß. Entscheidend ist, wie sehr die Beziehung durch einen Vertrauensbruch beschädigt wird.“
Einbahnstraße Seitensprung
Nicht selten ist ein Seitensprung eine Zerreißprobe – wie bei Paula und Michael. Paula (36): „Ich bin nie auf die Idee gekommen, fremdzugehen“. „Andere Männer waren immer weit weg.“ Seit sechs Jahren ist sie mit Michael verheiratet. Nicht der Traummann, aber genau der Richtige nach einem chaotischen Single-Leben. Dass es im Bett weder aufregend noch befriedigend ist, verdrängt Paula. Ihr Mann ist oft beruflich im Ausland – und so arrangiert sich das Paar. Auf einer Geschäftsreise lernt sie Bert kennen, findet ihn nett. Lachen an der Hotelbar, Spannung. Im Aufzug wird die Erregung fast schmerzhaft. Wie im schlechten Film bietet sie dem fremden Mann einen Kaffee an. Sie halten die Spannung so lange, wie es braucht, einen Gin Tonic zu trinken. „Und dann hat mich dieser Typ für alle sexuellen Entbehrungen in meiner Ehe entschädigt. Zum ersten Mal nach sieben Jahren bin ich von Kopf bis Fuß verwöhnt worden, habe mich wieder begehrenswert gefühlt.“ Die Begegnung ist für Paula so etwas wie eine sexuelle Wiederauferstehung. Gleichzeitig wird ihr klar, dass sie nicht mehr mit ihrem Mann schlafen kann. Nie mehr. „Ich war durch eine Tür gegangen und nun konnte ich auf keinen Fall mehr dorthin zurück, wo ich losgegangen war.“ Michael (33): „Paula und ich haben uns immer gut verstanden. Ich war gern mit ihr zusammen, wir konnten über alles reden“. Die Warnsignale in seiner Ehe, etwa ihre Unzufriedenheit, hat er ignoriert. Nach einer Dienstreise eröffnet ihm Paula, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen möchte. „Ich war fertig. Ich hatte mich auf sie gefreut, und dann verpasst sie mir einen derartigen Schlag.“ Einen Seitensprung vermutet Michael nicht. Er beginnt, um seine Frau zu werben, liest Paar-Ratgeber, versucht mit ihr zu reden. „Wir haben zwei verschiedene Sprachen gesprochen. Sie kam von der Venus, ich vom Mars.“ Den Seitensprung verschweigt Paula weiter, kündigt allerdings an, dass sie sich trennt. Erst Wochen später klärt sie ihren Mann darüber auf.
Ihr Fazit: „Ohne den Seitensprung hätte ich noch wer weiß wie lange eine unzufriedene Ehe geführt. Aber nach diesem Erlebnis konnte ich Wut und Frust nicht mehr unterdrücken. Ich hab das alles überhaupt nicht geplant, aber vielleicht hat irgendwas in mir diese Sache gesteuert, und ich hab es dann einfach nur noch geschehen lassen. Und das war auch gut so.“
Sein Fazit: „Paulas Affäre hat alles kaputtgemacht. Ich hätte alles getan, um unsere Ehe zu retten. Sogar eine Paartherapie. Aber sie hat die Schotten dicht gemacht und ihr Ding durchgezogen. Sie wollte mich halt nicht mehr.“
Der Experte zu Paula und Michael
Experte Manfred Hassebrauck führt aus: „Frauen sind in der Partnerwahl sehr kritisch – auch beim Seitensprung. Das liegt in der evolutionären Entwicklung begründet. Frauen tendieren dazu, sich den besten Erzeuger zu suchen. Ein Restphänomen dieses Verhaltens sieht man daran, dass Frauen am häufigsten während ihrer fruchtbaren Tage fremdgehen. Deshalb würden sie auch nie unter dem Niveau ihrer Ansprüche fremdgehen. Eher darüber. Das birgt das Risiko, nach dem Seitensprung die Defizite des Partners oder der Beziehung deutlicher zu sehen. Gibt es ein sexuelles Defizit, kann Fremdgehen wie eine Offenbarung wirken. Ob die zur Trennung führt, hängt von der sonstigen Qualität der Beziehung ab. Ist sie zu brüchig, kann ein Seitensprung das Ende bedeuten.“
• Eine gute Partnerschaft sollte einen Seitensprung aushalten. Nach der Bewältigung des Schmerzes kann sich das Paar gemeinsam weiterentwickeln. Eine neue Wertschätzung des Partners und mehr Intimität können im Idealfall das Ergebnis sein.
• Frauen werden eher durch emotionale Untreue verletzt, Männer eher durch sexuelle. Dieses Phänomen stammt aus einer Zeit, in der Frauen durch Kinder völlig in die Abhängigkeit des Partners gerieten. Verliebte er sich neu, war sie existenziell in Gefahr. Andersherum war es für den Mann bedrohlich, wenn sich die Frau sexuell anders orientierte. Dann bestand Gefahr, dass er Zeit, Gefühle und Geld umsonst in die Familie investiert hatte.
• Jeder Seitensprung, ob heimlich oder aufgeflogen, hat Folgen – je nach Qualität der Partnerschaft positive oder negative. Von genereller Offenheit hält Hassebrauck nichts: „Über einen einmaligen Seitensprung muss man nicht unter allen Umständen sprechen. Das Risiko, unheilbare Verletzungen zuzufügen, ist sehr groß. Entscheidend ist, wie sehr die Beziehung durch einen Vertrauensbruch beschädigt wird.“
Einbahnstraße Seitensprung
Nicht selten ist ein Seitensprung eine Zerreißprobe – wie bei Paula und Michael. Paula (36): „Ich bin nie auf die Idee gekommen, fremdzugehen“. „Andere Männer waren immer weit weg.“ Seit sechs Jahren ist sie mit Michael verheiratet. Nicht der Traummann, aber genau der Richtige nach einem chaotischen Single-Leben. Dass es im Bett weder aufregend noch befriedigend ist, verdrängt Paula. Ihr Mann ist oft beruflich im Ausland – und so arrangiert sich das Paar. Auf einer Geschäftsreise lernt sie Bert kennen, findet ihn nett. Lachen an der Hotelbar, Spannung. Im Aufzug wird die Erregung fast schmerzhaft. Wie im schlechten Film bietet sie dem fremden Mann einen Kaffee an. Sie halten die Spannung so lange, wie es braucht, einen Gin Tonic zu trinken. „Und dann hat mich dieser Typ für alle sexuellen Entbehrungen in meiner Ehe entschädigt. Zum ersten Mal nach sieben Jahren bin ich von Kopf bis Fuß verwöhnt worden, habe mich wieder begehrenswert gefühlt.“ Die Begegnung ist für Paula so etwas wie eine sexuelle Wiederauferstehung. Gleichzeitig wird ihr klar, dass sie nicht mehr mit ihrem Mann schlafen kann. Nie mehr. „Ich war durch eine Tür gegangen und nun konnte ich auf keinen Fall mehr dorthin zurück, wo ich losgegangen war.“ Michael (33): „Paula und ich haben uns immer gut verstanden. Ich war gern mit ihr zusammen, wir konnten über alles reden“. Die Warnsignale in seiner Ehe, etwa ihre Unzufriedenheit, hat er ignoriert. Nach einer Dienstreise eröffnet ihm Paula, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen möchte. „Ich war fertig. Ich hatte mich auf sie gefreut, und dann verpasst sie mir einen derartigen Schlag.“ Einen Seitensprung vermutet Michael nicht. Er beginnt, um seine Frau zu werben, liest Paar-Ratgeber, versucht mit ihr zu reden. „Wir haben zwei verschiedene Sprachen gesprochen. Sie kam von der Venus, ich vom Mars.“ Den Seitensprung verschweigt Paula weiter, kündigt allerdings an, dass sie sich trennt. Erst Wochen später klärt sie ihren Mann darüber auf.
Ihr Fazit: „Ohne den Seitensprung hätte ich noch wer weiß wie lange eine unzufriedene Ehe geführt. Aber nach diesem Erlebnis konnte ich Wut und Frust nicht mehr unterdrücken. Ich hab das alles überhaupt nicht geplant, aber vielleicht hat irgendwas in mir diese Sache gesteuert, und ich hab es dann einfach nur noch geschehen lassen. Und das war auch gut so.“
Sein Fazit: „Paulas Affäre hat alles kaputtgemacht. Ich hätte alles getan, um unsere Ehe zu retten. Sogar eine Paartherapie. Aber sie hat die Schotten dicht gemacht und ihr Ding durchgezogen. Sie wollte mich halt nicht mehr.“
Der Experte zu Paula und Michael
Experte Manfred Hassebrauck führt aus: „Frauen sind in der Partnerwahl sehr kritisch – auch beim Seitensprung. Das liegt in der evolutionären Entwicklung begründet. Frauen tendieren dazu, sich den besten Erzeuger zu suchen. Ein Restphänomen dieses Verhaltens sieht man daran, dass Frauen am häufigsten während ihrer fruchtbaren Tage fremdgehen. Deshalb würden sie auch nie unter dem Niveau ihrer Ansprüche fremdgehen. Eher darüber. Das birgt das Risiko, nach dem Seitensprung die Defizite des Partners oder der Beziehung deutlicher zu sehen. Gibt es ein sexuelles Defizit, kann Fremdgehen wie eine Offenbarung wirken. Ob die zur Trennung führt, hängt von der sonstigen Qualität der Beziehung ab. Ist sie zu brüchig, kann ein Seitensprung das Ende bedeuten.“
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