Das Diaphragma

Gerade für Frauen, welche die Spirale oder Pille aus gesundheitlichen oder körperlichen Gründen (z. B. in der Stillzeit) nicht benutzen möchten oder können, stellt das Diaphragma eine alternative Verhütungsmethode dar. Das korrekte Einsetzen und die richtige individuelle Anpassung (Form, Größe) des Diaphragmas müssen durch den Arzt erfolgen.
Allgemein
Gerade in problematischen Fällen. Bei ungewöhnlicher Lage der Gebärmutter, bei starker Gebärmuttersenkung oder flachem Schambeinwinkel muss die Entscheidung für oder gegen dieses Verhütungsmittel mit dem Frauenarzt besprochen werden. Grundsätzlich kann aber jede Frau nach Einweisung von ihrem Arzt das Diaphragma auch selbstständig platzieren. Der Pearl-Index dieses Verhütungsmittels beträgt 2 bis 4. Durch den Pearl-Index werden Versagerquoten entsprechender Verhütungsmethoden festgestellt. Er dient dazu, die Sicherheit der einzelnen empfängnisverhütenden Methoden zu ermitteln. Dabei geht es um die Anzahl der unerwünschten Schwangerschaften trotz Verhütung, getestet an 100 Frauen über den Zeitraum eines Jahres.
Handhabung
Das Diaphragma wird in der Regel kurz vor dem Geschlechtsverkehr von der Frau oder auch von ihrem Partner eingeführt, sollte allerdings erst nach ca. acht Stunden wieder aus der Scheide entfernt werden.
Es sitzt vor dem Eingang der Gebärmutter und verhindert das Eindringen der männlichen Samen in den Muttermund. Durch eine gleichzeitige Anwendung von samenabtötenden Präparaten (Gel, Schaum) wird die Sicherheit zusätzlich erhöht. Dabei sollte das Gel auf die gewölbte Seite des Diaphragmas, dem Muttermund zugewendet, aufgetragen werden.

Nebenwirkungen
Im Allgemeinen wird das Diaphragma gut vertragen. In sehr seltenen Fällen kann, ähnlich wie beim Kondom, eine Latexallergie auftreten. Bei Latexallergikern unterscheidet man zwischen zwei Allergietypen: Auf der einen Seite zeigen sich im akuten Stadium Rötungen, Papeln und Bläschen, und anderseits kann die lokale Reaktion dann auf die gesamte Haut übergreifen und z. B. auch zu Magen-Darm-Beschwerden und einer Reizung der Nasenschleimhaut führen. Falls das verwendete chemische Mittel (Gel, Schaum) zu Reizungen oder allergischen Reaktionen führt, besteht die Möglichkeit, auf ein anderes Produkt zurückzugreifen. Darüber hinaus kann das gesunde Scheidenmilieu zusätzlich positiv durch den Säuregehalt der samenabtötenden Mittel (Spermizid) unterstützt werden.

Historisches
Das Diaphragma, auch als Scheidenpessar bekannt, wurde 1882 entwickelt und besteht aus einer dünnen und weichen Gummimembran. Man kann es sich wie ein eingerolltes Kondom mit einer Drahtspirale am Rand vorstellen. Das Wort „Diaphragma" kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Zwischen- oder Scheidenwand.

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