Sex-Lockstoffe spielen bei der Partnersuche eine große Rolle

Sex-Lockstoffe spielen bei der Partnersuche eine große Rolle!


Pheromone sollen unwiderstehlich machen. Wer sie mit dem Parfum oder Rasierwasser aufträgt, soll zum Objekt der Begierde werden. Das verspricht die Werbung. Bewiesen ist, dass Sexualduftstoffe zumindest bei Schweinen umwerfende Wirkungen haben.

Duftwässer mit Sexuallockstoffen machen unwiderstehlich, verspricht die Werbung. Wer sie aufträgt, soll unbewusst erotische Signale aussenden: Frauen werden schwach und Männer zu Sexobjekten. Solch starke Wirkungen von Sexuallockstoffen sind in der Wissenschaft äußerst umstritten, aber einige Forscher sind überzeugt: Die Nase spielt bei der Partnerwahl eine wesentliche Rolle.


Wer wen gut riechen kann, soll an einem geheimnisvollen, kleinen Organ hängen, das offenbar in der Wand der Nase sitzt. Es hat den komplizierten Namen „Vomeronasales Organ“ (VON). Während Wissenschaftler noch darüber streiten, ob es dieses winzige Organ beim Menschen überhaupt gibt, ist man sich bei den meisten Säugetieren ziemlich sicher: Männliche Schweine etwa niesen die Sau vor der Begattung an.


Das mit dem Nasensekret versprühte Hormon nennt man Pheromon. Es führt beim weiblichen Schwein zu einem Stillhaltereflex - der dem Eber den Vollzug des Geschlechtsakts erleichtert. Der Stoff ist auch in Sprühflaschen erhältlich und wird von Tierärzten bei der künstlichen Besamung von Sauen eingesetzt. Die Auswirkungen von Pheromonen kann man auch erleben, wenn ein Rüde in Geruchsnähe einer läufigen Hündin gerät: Vor Liebeswonnen ist er kaum zu halten.

Männerschweiß macht Frauen nicht immer glücklich

Bei den Menschen geht das mit dem Paarungswillen nicht so einfach: Die stärksten Hinweise auf „betörende“ Stoffe beim Menschen stammen aus Versuchen des Forschers Karl Grammer. Man hat weiblichen Testpersonen Tücher gegeben, die mit geruchslosem, frischem Achselschweiß der Männer getränkt worden waren. Als wirksame Bestandteile der männlichen „Ausdünstungen“ haben Wissenschaftler die nah verwandten Stoffe Androstenol und Androstenon identifiziert.


Beide entstehen direkt aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron. Unter der Wirkung dieses Stoffgemisches ließen sich bei den Frauen verschiedene Schwankungen der Stimmung feststellen: Das Androstenol führte zu Glücksgefühlen, während das nur minimal unterschiedliche Androstenon immer negative Reaktionen bei den Frauen hervorrief.


Allerdings war die Beurteilung des männlichen Geruchs von der Phase des weiblichen Monatszyklus abhängig. Je nachdem in welchem hormonellen Zustand die Frau sich gerade befand, hatte der Mann gute oder schlechte Karten. Die Ablehnung gegenüber dem zweiten Männerpheromen - dem Androstenon - verlor sich bei den Frauen in der Zyklusphase, in der sie befruchtungsfähig waren.


Den besagten „Rausch der Sinne“ durch Sexuallockstoffe konnte die Wissenschaft bisher also noch nicht nachweisen: Sicherlich aber spielen unbewusste chemische Signale eine Rolle. Und sei es nur ein angenehmer Körpergeruch, der ohne Frage eine enge zwischenmenschliche Beziehung fördern kann.

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